Das Kollektive Unbewußte ist ein von Carl Gustav Jung (1875-1961)geprägter Begriff aus seinem Konzept der Analytischen Psychologie. Er übernahm die Begriffe Bewußtsein und Unbewußtes aus der freudschen Psychoanalyse, teilte aber letzteres in ein persönliches und kollektives Unbewußtes. Dieses sah er als Speicherort des gesamten mentalen und psychischen Erbes der Menschheit. Nach Jung erfährt es, ähnlich wie sich der biologische Körper durch die Evolution hindurch entwickelt hat, eine ständige Entwicklung und Prägung durch die verschiedenen Erfahrungen der gesamten Menschheit. Alles, was irgendwann einmal von der individuellen Psyche eines Menschen erlebt und erfahren wurde, soll zu einem Bestandteil der ganzen Gattung auf kollektiven Ebene werden und damit zu einem Bestandteil des kollektiven Unbewussten. Laut Jung ist es überindividuell und kulturunabhängig.
Es weist damit Ähnlichkeiten zu dem, vom englischen Biologen Rupert Sheldrake geprägten Begriffs, des morphogenetischen Feldes auf. Nach Sheldrake hinterlassen Erfahrungen Informationen im morphogenetischen Feld, damit können sich Lebewesen miteinander verständigen.